Die kommunistischen Gefangenen verteidigen den Sozialismus
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 Am 26. Oktober 2007 hatten die 23 Kommunisten, die 2006 im Rahmen der gegen unsere Partei MLKP gerichteten „Gaye" Operation verhaftet worden waren, nach 14 Monaten den ersten Gerichtstermin.
Die gefangenen Kommunisten betraten das Gerichtsgebäude in Besiktas-Istanbul mit der Parole „Es lebe die Brüderlichkeit der Völker".
Der Prozess begann um 12.00 Uhr unter einer massiven Belagerung von Polizei und Gendarmerie und dauerte bis in die Abendstunden an. Die Umgebung des Gerichtsgebäudes wurde ebenfalls unter eine regelrechte Belagerung genommen und Personen, die das Gebäude betreten wollten, mussten sich durchsuchen lassen.
Die Gefangenen bezogen sich in ihrer Verteidigung nicht auf die Anklageschrift, da die Akten erst einem Geheimhaltungsbeschluss unterlagen und anschließend den Gefangenen aufgrund der willkürlichen Haltung der Gefängnisverwaltung auch nicht ausgehändigt wurden und sie so keine Möglichkeit hatten, diese zu studieren.
Die gefangenen Kommunisten haben von der Tribüne des Gerichtes die Brüderlichkeit der Völker, die Revolution und den Sozialismus sowie die kommunistischen Ideale verteidigt.
Der kommunistische Gefangene Seyfi Polat begann seine Verteidigungsrede mit den Worten: „Hier soll heute die MLKP angeklagt werden und die Weltanschauung, die sie vertritt." Seyfi Polat sagte, dass „die Entscheidung über dieses Verfahren die Zeit und unser Volk fällen werden", und es für ihn eine Ehre sei, die MLKP zu verteidigen.
Ali Hidir Polat wies daraufhin, dass der Prozess in einer Zeit der von den Herrschenden organisierten nationalistischen, rassistisch und faschistischen Aktionen stattfindet und verteidigte in seiner Rede den Sozialismus. Anlässlich des Zusammenfallens des Datums der Gerichtsverhandlung mit dem Jahrestag des Einschnittes von 1951, sagte Polat: „Der Name der Intellektuellen, die damals gefoltert und inhaftiert wurden, ist heute immer noch lebendig, ihnen wird immer noch gedacht und ihre Gedanken werden immer noch verteidigt. Aber ihre Richter hat die Geschichte schon längst verschluckt."
Arif Celebi begann seine Rede mit den Worten: „Ich bin Kommunist und Atheist. Ich gehöre der kurdischen Nation an, ich bin Allevite und meine Muttersprache ist Kurdisch." und entlarvte die faschistische Ordnung in verschiedenen Aspekten. Celebi betonte, dass „eine Ordnung, die einen Völkermord an den Armeniern verübte, die Kurden mit Assimilation und Völkermord wie auch die in der Türkei lebenden Griechen auszulöschen versucht" schon lange erledigt ist und betonte das Bedürfnis nach dem Sozialismus.
Der Chefredakteur der Zeitung Atilim, Ibrahim Cicek sagte, dass er ein sozialistischer Journalist ist und entlarvte im Laufe seiner Rede die Unterdrückung, die durch das Anti-Terrorgesetz gegen die Gesellschaft und die Presse ausgeübt wird.
Ziya Ulusoy ging auf die rassistischen, nationalistische Angriffe und die grenzübergreifenden Aggressionen ein, betonte die demokratische Lösung der Kurdenfrage und rief das türkische Volk dazu auf, seine Stimme gegen die grenzübergreifenden Operationen zu erheben. Ziya Ulusoy beschrieb in seiner Rede die sozialistische Ordnung.
Bayram Namaz hielt eine Rede, in der er die Vorfälle in den F-Typ-Isolationsgefängnissen entlarvte.
Die Rechtsanwälte machten auf die widersprüchlichen Beschlüsse und Maßnahmen während der Zeit der Verhöre aufmerksam, entlarften das Anti-Terrorgesetz und betonten in ihrem gemeinsamen Verteidigungsplädoyer, dass die Verhörte nicht rechtsmäßig geführt werden sondern eine ideologische Herangehensweise bestehe.
Das Gericht beschloss die weitere Inhaftierung der gefangenen Kommunisten und vertagte den Prozess auf den 28.-29. Februar 2008.
Die 23 Kommunisten werden des „Versuchs eines n Umsturzes der Ordnung des Grundgesetzes und führender Position in einer illegalen Organisation" angeklagt, für 13 von ihnen wird mehrfach lebenslänglich, für die restlichen 10 Gefängnisstrafen zwischen 10,5 und 45 Jahren - insgesamt 3000 Jahre Gefängnis - gefordert.